Wildzaun und Maschendrahtzaun gegen Wildunfälle

Jäger fordern wegen vermehrten Wildunfällen spezielle Maschendrahtzäune

Vor allem jetzt im Herbst, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger sind, passieren vor allem in der Dämmerung gefährliche Zusammenstöße mit Rehen oder Wildschweinen.

street-sign-396623_640Bei einem Zusammenstoß bei einer Geschwindigkeit von ca. 60 Km/h mit einem Wildschwein, entspricht das Aufprallgewicht in etwa dem eines Nashorns. Das sind roundabout 3 ½ Tonnen. Dies veröffentlichte zumindest der ADAC in einer Broschüre. Weiter heißt es in der Broschüre, dass beim Aufprall mit einem Rothirsch so viel Gewicht auf ein Auto trifft, wie ein ausgewachsener Elefant wiegt, nämlich fünf Tonnen.

Die Gefahr eines Wildunfalls ist für jeden Autofahrer immer präsent und eine ständige Bedrohung. Es passieren auf deutschen Straßen immer häufiger Unfälle mit Wildtieren. Der Deutsche Jagdverband zählte 2012 bzw. 2013 einen Anstieg von 7% im Gegensatz zum Vorjahr. Insgesamt waren es 210000 Unfälle in ganz Deutschland und die Tendenz ist weiter steigend.

Maschendrahtzaun als duftende Idee

Das erschreckende daran ist, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist, denn in die Statistik fließen nur Unfälle mit Hirsch, Reh oder Wildschwein ein. Also alle Paarhufer. Weicht ein Autofahrer einer Wildkatze oder einem Fuchs aus und verursacht so einen Unfall, wird dies überhaupt nicht in der Statistik mitgezählt.

Der Jagdverband und ADAC fordern nun eine bessere Statistik. Außerdem fordern sie wirksame Zäune zum Schutz der Autofahrer und der Tiere gleichermaßen. Teilweise wurden bereits mit Erfolg Maschendrahtzäune mit Duft getestet. Diese stinken nach Bär oder Puma und sollen unsere Paarhufer abschrecken.

Ob es nun Sinn macht die ganze Republik einzuzäunen? Darüber kann man sicher streiten. Aber vor allem private Forstbesitzer sollten die Haftungsfrage klären. In wie weit trifft sie eine Verkehrssicherungspflicht? Wer sich mit einem Wildzaun dieser Gefahr stellen will sollte bedenken, dass ein Wildzaun zwar das Wild daran hindern kann den Wald zu verlassen, es hindert aber auch andere Tiere daran für frische Gene zu sorgen. Die Einwanderung wird demnach auch unterbunden.

Wild- und Maschendrahtzaun wo es Sinn macht

Es gilt also ein gesundes Maß zu finden bei der Einzäunung. Besonders gefährdete Bereiche, mit hohem Wildwechsel, sollte man sicher einzäunen. Dazu eignen sich Wildzäune und Maschendrahtzäune, die wesentlich stabiler sind als Wildzäune, sehr gut. Für alle anderen Gebiete gilt es alternative Lösungen zu finden. Schließlich will man ja nicht permanent an einem Maschendrahtzaun entlang fahren und das Gefühl haben eingesperrt zu sein.

Reflektoren beziehungsweise verbesserte Reflektoren an den Straßenbegrenzungen sind vielleicht eine gute Alternative zum Wildzaun oder Maschendrahtzaun.